EMPATHIE UND MODERNE SPIRITUALITÄT
Ihr Lieben,
ja, ich gebe zu, dass ich ein sehr gefühlvoller Mensch bin – durch meine Hellsichtigkeit und Hellfühligkeit vielleicht sogar noch ein bisschen mehr von Gefühlen geleitet, als das normal ist. Aber was ist schon „normal?
Oder anders rum – würde unserer Welt nicht manchmal ein bisschen mehr Gefühl – Mitgefühl -Empathie – ein bisschen guttun?
Empathie füreinander.
Empathie für unser Sein.
Empathie für unsere Schöpfung.
„Ein moderner Gesellschaftsvertrag mit der Schöpfung“, was für ein Ausspruch. Ein Manifest, das mich durch und durch berührt hat.
Ich möchte Euch den ganzen Text mit diesem Manifest nicht vorenthalten und an dieser Stelle diesmal meinen heutigen Post widmen, diesen Text, den ich in der letzten Ausgabe von ICON – der Magazin-Beilage von WELT AM SONNTAG – unter der Überschrift
„WOHER UND WOHIN“ von Kaschmirunternehmer BRUNELLO CUCINELLI
gefunden habe. Beim Lesen wurde mir immer wärmer ums Herz und deshalb möchte ich diesmal genau diesen Artikel hier wiedergeben:
„Kaum mehr als ein Jugendlicher war ich im Viertel von Ferro di Cavallo in Perugia, im neuen städtischen Haus, das wir in Eigenarbeit erbaut hatten – nach den Kinderjahren auf dem Land, als echte Bauern mit Wiesen, Tieren, harter Arbeit, wunderbaren, unvergessllichen Sonnenauf- und untergängen.
In der Stadt verbrachte ich einen Großteil meiner Zeit im Café des Viertels unter den vielen Lehrern, die später mein Leben als Mann und Unternehmer bereichern sollten, hörte ich hier zum ersten Mal den Namen Immanuel Kant in der leidenschaftlichen Diskussion zweier Gymnasiasten. Sie weckte mein Interesse, mich mit Philosophie und mit Kant’s Werk zu beschäftigen.
Wenn ich heute eine der Ikonen nennen soll, der ich in Bezug auf Wissen und Menschlichkeit besonders viel verdanke, dann ist es dieser große deutsche Philosoph, der mir in jener Jugendzeit die Werte des menschlichen Respekts und der Ideale vermittelte.
Viele Jahre später, als in mir längst der Unternehmer, der in vielen Teilen der Welt Anerkennung fand, den Platz des Jünglings eingenommen hatte, der noch den Geruch des sonnigen Landlebens ausstrahlte, ließ ich in meinem geliebten Solomeo eine Büste von Kant anbringen und dazu die faszinierende Überlegung des großen Aufklärers: „Handle so, dass Du die Menschheit sowohl in Deiner Person, als auch in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“
Vielleicht verdanke ich es diesem und vielen anderen glänzenden Geistern, dass meine jugendlichen, damals abenteuerlichen Visionen fruchtbare Substanz geworden sind.
Auch wenn ich weiß, dass einige meiner Projekte, wie andere schöne Dinge auf der Welt eines Tages ihr Ende erreichen werden, wie John Ruskin uns erinnert. Aber ich fühle große Freude angesichts der Zukunft, die man bereits erkennt, die heller wird.
Jetzt, da das Ufer des vorübergehenden Schiffsbruchs nahe ist, ist es Zeit, wie Pawel Florenski seine Töchter lehrte, wieder die Augen zum Himmel zu erheben, um die Sterne leuchten zu sehen und sie mit dem moralischen Gesetz in uns selbst zu vergleichen – auch dies ein großer Gedanke von Kant.
Mit dieser Vision können wir einen weltoffenen Universalismus konzipieren, ohne jedes Vorurteil gegen wen auch immer: Ein besonderes Jahrhundert, in dem sich Humanismus und Technologie vereinen, in dem Gewinn harmonisch mit Geben einhergeht – indem wir einen modernen Gesellschaftsvertrag mit der Schöpfung schließen.“
Ich richte meinen grossen Dank an Chefredakteurin INGA GRIESE, die nicht nur ihre ganze Ausgabe von ICON der VISION ZUKUNFT gewidmet hat, sondern einen solch gewichtigen und inhaltsreichen Artikel ermöglicht und publiziert.
Denn Zukunft passiert jetzt und wie wir diese erleben werden, gestalten wir.
Doch der Weg dorthin kann nur ein Weg über die Bewusstwerdung der Göttlichen Schöpfung sein.
Love, Light & Blessings
Eure Yvonne