MEDITATION VIII
WEIHNACHTS-MEDITATION DEZEMBER 2019
Weihnachten in den Bergen….
So kurz vor Weinachten möchte ich Euch gerne in die Berge führen, wo die Wälder schon weiss verschneit sind, durch die kleinen Fenster der Bergbauernhöfe ein beschauliches Licht leuchtet, drinnen die Kamine und Kachelöfen wohlige Wärme verbreiten, auf den Tischen Kerzen brennen und die Großeltern von alten Zeiten erzählen…
Wir setzen uns still dazu und hören, was der Großvater erzählt, als er selbst ein kleiner Bergbauern-Bub war und mit den Geschwistern an der Hand seines Vaters in den Wald gegangen ist, um einen Christbaum zu holen.
Bei jedem Schritt knirscht der Schnee unter den Füßen, langsam und behutsam setzt man einen Schritt vor den nächsten. Als man den Wald erreicht hat, legt der Vater leise den Finger auf den Mund und bedeutet damit, dass man leise sein möge, um das Wild und die Tiere nicht zu erschrecken. Alle nicken mit den Köpfen und wissen, dass die Tiere es jetzt im Winter nicht leicht haben, etwas zum Essen zu finden und sich durch den tiefen Schnee vorankämpfen müssen.
Achtsam gehen alle hinter der gebückten Gestalt des Bergbauern dahin, setzten behutsam einen Schritt vor den nächsten.
Die Tannenzweige hängen schwer von Schnee tief herab und wir weichen sorgsam aus, um nicht unter dem herabrieselnden Schnee zugedeckt zu werden. Unser Atem formt kleine Wölkchen vor unseren Gesichtern.
Plötzlich bleibt der Bauer stehen und deutet mit seinem Finger auf eine runde Lichtung im Wald, wo sich eine Schar der Tiere eingefunden hat und sich um einen hellen Lichtschein drängt. In der Mitte kann man ganz deutlich eine Gruppe von Engeln wahrnehmen, die jedem einzelnen Tier ein Geschenk überreichen.
Der mächtige alte Hirsch tritt nach vorne, verneigt sich mit seinem riesigen Geweih und bedankt sich für das grosse, rot eingepackte Geschenk. Danach folgen ihm die Rehe, jedes der Grösse und dem Alter nach. Dann kommt eine Familie von Wildschweinen, gefolgt von der Fuchs- und der Hasen-Familie, Falken und Eulen reihen sich artig in die Warteschlange ein, bis jedes Tier an die Reihe kommt.
Sie alle sind heute freundlich und liebevoll miteinander, denn schliesslich sind sie alle eine riesige Familie. Wie die Menschen auch.
Und jedes Tier bekommt an diesem Weihnachtsabend sein ganz persönliches Geschenk von den Engeln, die herab gekommen sind auf die Erde, um heute Abend die Tiere im Wald zu beschenken.
Am Ende stellen sich die Tiere wieder im Kreis auf und singen alle miteinander wunderschöne Weihnachtslieder, so schön und so laut, dass die Engel ganz berührt sind und sich alle in die Arme nehmen und sich liebevoll drücken.
Dann ergreift der grösste Engel in der Mitte das Wort und spricht zu den Tieren
„Ihr Lieben, in Euren Paketen ist jeweils ein Geschenk von Liebe und wir bitten Euch, geht damit zu den Menschen, erzählt ihnen von unserem Treffen im Wald und überbringt ihnen heute am Weihnachtsabend die Liebe. Sagt ihnen, dass sie ihre Herzen öffnen mögen und die Liebe leuchten lassen sollen. Und wenn alle, alle Menschen und alle Tiere dieser Welt an diesem Abend ihr Herz öffnen und die Liebe erstrahlen lassen, dann ist wieder Weihnachten geworden. Denn Weihnachten ist das Fest der Liebe und der weit geöffneten Herzen.“
Die kleine Gruppe von Menschen ist so berührt von dem, was sie hier im Wald gesehen und gehört haben, dass sie sich ebenfalls in die Arme nehmen und liebevoll drücken. Und als sie sich umdrehen, steht ein wundervoller Christbaum in ihrer Mitte, von dem sie sofort wissen, dass es ihr Christbaum für dieses Weihnachtsfest ist.
Der Bergbauer nimmt den Baum unter seinen starken Arm, die Kinder fassen sich an den Händen und, erfüllt von Glück und Liebe, gehen sie zurück zum Bergbauern-Hof, wo schon die Lichter angegangen sind und durch das Haus der köstliche Duft des Essens zieht, das die Bergbäuerin vorbereitet hat.
Mit leuchtenden Gesichtern und glühenden Wangen, vor allem aber mit überlaufenden Herzen erzählen die Kinder am Tisch von dem, was sie im Wald sehen und erleben durften. Danach fassen sie sich an den Händen, stehen im Kreis um ihren wunderschönen Christbaum und singen aus vollen Herzen ihre Weihnachtslieder.
An diesem Abend schlafen alle glückselig ein und wissen, dass wieder Weihnachten geworden war, ein Weihnachten, wie man es nur mit vollem Herzen erleben kann.
War es Traum oder Wirklichkeit? Auf jeden Fall sind wir erfüllt von einer immensen Liebes-Energie in unseren Herzen und diese wollen wir jetzt zu Weihnachten verströmen und verschenken.
Und wenn immer es uns zu hektisch und zu stressig werden sollte, kehren wir für ein paar Augenblicke zurück auf unseren Bergbauernhof, begegnen dort unseren Engeln und den Tieren, die uns mit ihrer Liebe beschenken und kehren erfüllt von Sanftheit, Achtsamkeit und Liebe zurück ins Hier und Jetzt.